SURTECO Design Statements - Das Jahr 2020.

Was wird, wenn eine globale Krise die Welt aus den Angeln hebt? Wie gehe ich um mit Krisen, Veränderungen und Unsicherheit? Welche Chancen sehe ich für mich, meine Umgebung und die ganze Welt? Und: wie wirkt sich das auf die Gestaltung von Räumen aus und ganz konkret auf neue Dekrotrends?

Zu diesen Fragen haben wir Statements von SURTECO Kolleginnen und Kollegen aus Europa, Australien und USA gesammelt. 

 

// Barabra Rui 

Mich hat auch in diesem besonderen Jahr 2020 das Leben inspiriert. Die Menschen. Menschen, die leben, die an die Zukunft denken und träumen. 

Die Pandemie hat unsere persönlichen Beziehungen verändert, indem sie uns zwingt, auf Berührungen zu verzichten. Aber wir haben Möglichkeiten gefunden, unsere Freundschaften zu pflegen, zu arbeiten und zu relaxen. Wir haben einen altmodischen Lebensstil wieder aufgenommen, der unserer Existenz einen anderen Wert, aber keine wirkliche Veränderung gibt. Ich glaube fest daran, dass diese Pandemie unser Leben bereichert und wir künftig vieles mehr zu schätzen wissen. Wir erkennen, dass Freiheit nicht nur bedeutet, um die Welt zu reisen, sondern auch das Zuhause und den familiären Zusammenhalt zu genießen. 

Textile Trenddekore: Oxford, Tessuto, Haithabu

Und noch viel entscheidender: Wir haben nicht aufgehört unsere Zukunft zu planen, nur die Art und Weise hat sich geändert. So entwickeln wir auch weiter neue Dekore und lassen uns von Trends leiten. Zum Beispiel vom Aufschwung des mobilen Reisens oder neuartigen Relax-Möbeln, die wir jetzt immer häufiger sehen. Dieses neue Bedürfnis nach Cocooning verlangt nach warmen Farben und textilen Dekoren wie Oxford, Tessuto oder Haitabu. Elegante, natürliche Hölzer suchen sanfte Kontraste. Wir träumen unser Zuhause neu, mit eleganten Nussbaumdekoren wie San Marco oder außergewöhnlichen Fantasiehölzern. Entscheidend dabei ist unsere Zuversicht und die Liebe zum Leben.

 

// Artur Rybkowski

Zwei Dinge sind für mich in diesen Zeiten Stütze, Inspiration und Ruhepol: Meine Familie und die Natur.

Die Familie gibt mir Sicherheit, sie ist das Fundament auch in schwierigen Zeiten. Und von der Natur lerne ich viel. Sie hat sich  nach jeder Krise regeneriert und neue Ausprägungen ausgebildet. Wenn ich in der Natur bin, lade ich meine Batterien auf und es festigt sich meine Überzeugung, dass Krisen einen Wandel hervorrufen. Die Corona-Pandemie hat mich viel über den Begriff „Nähe“ nachdenken lassen. Die tatsächliche, physische Nähe zu Menschen fehlt, und so spielen soziale Netzwerke eine immer größere Rolle. Durch die Lockdowns denken, planen und arbeiten wir lokal. Beispielsweise entfällt das Reisen und wir kaufen eher in der Nähe ein oder auch im Internet. Ich merke das deutlich an meiner Arbeit, die von der realen in die virtuelle Welt umgezogen ist. Videokonferenzen sind an der Tagesordnung. Was die Dekorentwicklung betrifft, erwarte ich, dass wir mehr ruhige, ausgewogene, sehr natürliche Strukturen und Oberflächen sehen werden.

 

// Martin Failer

Ich beobachte, dass sich durch die Beschränkungen aufgrund der Pandemie der Blick auf das Wesentliche schärft. 

 

Seit dem Ausbruch der Pandemie halten sich die Menschen viel mehr zu Hause auf und müssen hier Home-Office und Familienleben unter einen Hut bringen. Ich bin davon überzeugt, dass wandelbare, smarte Möbel einen Aufschwung erleben werden. Insgesamt werden die Menschen mehr Geld in ihre Interieurs investieren, denn man kann nicht mehr so viel reisen und möchte es zu Hause schön haben. Ein Fokus wird dabei auf Terrassen und Balkonen liegen, wo sich viele Menschen einen privaten Urlaubsort einrichten. In der Dekorwelt erwarte ich eine Entschleunigung beim Trendwechsel und bei der Anzahl der Neuentwicklungen. Gesucht werden zeitlose, gut kombinierbare Dekore, die aber keineswegs langweilig daherkommen dürfen. Es ist ein Wandel von kühlen, grauen Farbtönen und puristischer Einrichtung hin zu wärmeren Farben und wohnlichen Formen zu erkennen. Im Unibereich passen dazu Pastelltöne. Die Menschen tendieren eher zu hochwertigen Möbeln, auch aus ökologischen Gründen.

 

// Susie Darrah

Historisch gesehen wiederholt sich Design - nur neu interpretiert. Das ist es auch, was mich antreibt. 

Soziale Medien, Fachzeitschriften, Blogs, Messen und die Natur, das sind nur einige der Quellen, die mich in diesen Zeiten verstärkt inspirieren. Die visuellen Darstellungen in den sozialen Medien haben einen enormen Einfluss. Beim Scrollen durch den Stream poppen immer wieder Farben, Muster, Texturen und Holzmaserungen auf - ganz nebenbei. Trends oder Bewegungen in eine bestimmte Richtung sind hier schnell zu erkennen. Ich tausche mich aber immer noch mit anderen Designern aus. Das möchte ich nicht missen. Nur findet der Austausch in Zeiten von Corona eben virtuell statt. Da ich ein sehr visueller Mensch bin, lerne ich gerade, auf meine Intuition zu hören. Biophilie, die leidenschaftliche Liebe zum Leben und allem Lebendigen, prägt mich und meine Arbeit enorm. Das Bedürfnis und der Wunsch nach Designs, die die Natur und Freiheit in unsere Wohnräume holen, ob in Form von Dekoren oder Farben, ist heute besonders ausgeprägt. Langlebige Oberflächen mit antimikrobiellem Schutz und Anti-Fingerprint-Effekt, werden immer häufiger eingesetzt. Dennoch ist der richtige Instinkt oft viel entscheidender bei der Arbeit als Designerin. Die Kunst ist es, Inspirationen überall wahrzunehmen. In den letzten Jahren haben die meisten nach Erlebnissen gesucht, die bereichern. Jetzt fokussieren wir uns eher auf Selbstoptimierung - sei es körperlich, emotional oder spirituell.

 

// Phil Nankivell

Ich finde überall Inspirationen für meine Arbeit. Zum Beispiel beim Reisen, wenn ich andere Kulturen entdecke, Menschen treffe, neue Erfahrungen und Herausforderungen erlebe.

Mit den eingeschränkten Reisemöglichkeiten 2020 musste ich mir neue Inspirationsquellen suchen: beim Spaziergang in meiner Nachbarschaft, auf Instagram, Pinterest, Fotos, wenn ich meinen beiden Kleinen beim Aufwachsen zusehe und beobachte, wie sie die Welt so interpretieren, bei der Beschäftigung mit Design, Architektur, Interieur und Mode. Inspirierend sind auch Gespräche mit Kunden, der Familie, Architekten und Designern. Das alles passiert um mich herum, die ganze Zeit, dafür muss ich meine Stadt nicht verlassen. Covid hat unser Leben total verändert, besonders unser Leben zu Hause. In kürzester Zeit ist unser Zuhause zum Arbeitsplatz, Fitnessraum, Erholungsort und sogar zur Schule mutiert. Ich glaube, das ist der prägendste Einfluss für den Designtrend der nächsten Jahre. Dazu gehört, dass wir eine Wohlfühlatmosphäre schaffen möchten. Wir werden uns von Großraumbüros verabschieden hin zu Umgebungen, die uns gut tun und nicht einfach nur gute Designobjekte sind. Das ist den Kunden wichtig und dafür werden sie Geld ausgeben. Auch die Farbtrends werden als Gegenpol zur Angst vor Corona, das Bedürfnis nach Ruhe und Behaglichkeit widerspiegeln und biophile Gestaltungsansätze werden Einzug in das Zuhause finden.

 

// Pere Gómez Morell

Ausgangsbeschränkungen, Kontaktverbote, Maskenpflicht. Niemand hätte je erwartet, dass dies alles einmal Teil unseres Lebens wird. Gerade in Spanien, wo wir es lieben, Zeit mit Freunden und Familie im Freien zu verbringen, ist dies eine riesige Herausforderung.

Wir verbringen nun mehr Zeit zu Hause als je zuvor. Die eigene Wohnung wird zum Lebensmittelpunkt. So fangen wir an, unsere Häuser und Wohnungen gemütlicher, wärmer und eleganter zu gestalten. Edle, ruhige Eichen, Eschen oder Nussbaumdekore werden immer beliebter, während die rustikalen Hölzer der letzten Jahre verschwinden. Auch harmonische Kombinationen aus natürlichen Steindekoren, textilen Anmutungen und edlen Metallen gewinnen an Bedeutung. Sie verleihen jedem Raum einen besonderen Wohlfühl-Charakter, als Arbeitszimmer, Familientreffpunkt oder Ruheoase. Wenn ich etwas Positives an diesem besonderen Jahr finden kann, dann ist es, dass wir gelernt haben unsere Beziehungen auch ohne eine wohltuende Umarmung zu pflegen – über digitalen Medien. Als Sales Manager lebt meine Arbeit von persönlichen Kontakten und emotionalen Kundenpräsentationen. Corona ließ mich völlig neu denken. Wir haben früh angefangen, unsere Designpräsentationen aufzuzeichnen und digital auszuspielen. Mit Erfolg. So haben wir es geschafft unseren Kunden auch über die Distanz nahe zu sein.

 

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